Mit dem Slogan „Schleswig-Holstein macht sich wasserstark“ macht die Landesregierung Schleswig-Holstein seit April 2023 auf Wassergefahren und geeignete Vorsorgemöglichkeiten aufmerksam. Das Ziel der multimedialen Kampagne ist es, alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner präzise über Sturmfluten, Binnenhochwasser und Starkregen zu informieren und die Gefahrenpotentiale dieser Extremereignisse aufzuzeigen. Darüber hinaus transportiert die Kampagne konkrete Handlungsempfehlungen für den Ernstfall und zielgerichtete Vorsorgemaßnahmen zum frühzeitigen Schutz vor Wassergefahren.
Nr. 5/7 Grundstücksgestaltung
Wasser ist Leben, Kulturgut und seit Jahrtausenden auch prägendes Element für das Land und die Menschen in Schleswig-Holstein. Allerdings erfordert der Klimawandel jetzt einen neuen Aufbruch: Ansteigende Meeresspiegel, häufigere Starkregen, Binnenhochwasser und Trockenheit verlangen besondere Vorsorge und einen noch bewussteren Umgang mit Wassergefahren.
Grundstücksgestaltung: So reduzieren Sie Ihr Überflutungsrisiko.
Als Eigentümerin und Eigentümer einer Immobilie können Sie durch die Gestaltung Ihres Grundstücks einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der örtlichen Entwässerungssysteme leisten – und damit das Überflutungsrisiko durch Starkregenereignisse in Ihrer Nachbarschaft reduzieren. Aber Achtung: Die wassersensible Gestaltung Ihres Grundstücks ist zwar eine sinnvolle Ergänzung, kann allerdings die baulichen Vorsorgemaßnahmen an besonders gefährdeten Bereichen Ihres Gebäudes nicht ersetzen.
Versickern und Verdunsten
Je leichter Regenwasser auf Ihrem Grundstück versickern kann, desto besser. Denn durch jeden Liter Wasser, der nicht in die Kanalisation oder in Gewässer abgeleitet wird, werden diese entlastet. Wenn der Boden Ihres Grundstücks eine große Menge Wasser aufnehmen und speichern kann, die in Richtung Grundwasser versickert oder nach und nach verdunstet, fließt weniger Wasser oberflächlich ab. Auf diese Weise reduzieren Sie das Risiko einer Überflutung und damit auch für Schäden an Ihrem Gebäude.
Versiegelungen vermeiden
Damit das Niederschlagswasser großflächig versickern kann, sollten Sie versiegelte Flächen möglichst klein halten und dort wo notwendig wasserdurchlässige Bodenbeläge verwenden. Sie können einen Teil des Regenwassers in Regentonnen oder unterirdischen Zisternen auffangen und in niederschlagsarmen Perioden zur Bewässerung nutzen. Bei ausreichendem Platz und geeigneten Bodenverhältnissen ist auch das Anlegen einer Versickerungsmulde möglich. Das Wasser wird dann gezielt in eine Geländevertiefung geleitet und kann dort nach und nach versickern.
Je grüner, desto besser
Eine ganzjährige Bepflanzung erhöht nicht nur die Fähigkeit Ihres Bodens, Wasser zu speichern, sondern schützt ihn auch vor Erosion, also dem Wegschwemmen der oberen Bodenschicht. Auch Dachbegrünungen können Regenwasser kurzfristig speichern und damit die Entwässerungssysteme entlasten. Ein weiterer Vorteil der Bepflanzung von Dach und Garten: Bei besonders sommerlichen Temperaturen verdunstet das Wasser langsam aus dem Boden und über die Blätter der Pflanzen und kühlt dabei die Umgebungsluft ab.
Weitere Information zum Thema Wassergefahren, Vorsorgemöglichkeiten und Verhalten
während eines Hochwassers finden Sie unter www.wasserstark.sh.
