Führungswechsel beim Marschenverband
Wöhrden, 29.03.2018 – Der Marschenverband Schleswig-Holstein hat einen neuen Vorstand.
Jan-Jürgen Rabeler aus Tönning löste bei der Mitgliederversammlung in Wöhrden Hans-Rudolf Heinsohn ab, der nach zehn Jahren aus Altersgründen aus diesem Amt ausschied. „Du warst stets ein Mann der klaren Worte, der offen für alle Themen ist und das Vertrauen der Mitglieder genießt“, sagte Matthias Reimers, Geschäftsführer des Marschenverbandes zu Heinsohn, der zum letzten Mal den Vorsitz der Versammlung übernommen hatte. Der Verband vertritt die Interessen der Niederungen in Schleswig-Holstein, wenn es um wasserwirtschaftliche Fragen geht.
Mit Jan-Jürgen Rabeler ist eine Verjüngung des Vorstands eingeleitet worden. Der 47-jährige ist Landwirt und zudem Oberdeichgraf des Deich- und Hauptsielverbandes Eiderstedt sowie Vorstandsmitglied des Landesverbandes. Ihm stehen als 1. Stellvertreter Jan Albrecht (DHSV Südwesthörn-Bongsiel) und als 2. Stellvertreter Peter Matthias von Hemm (DHSV Dithmarschen sowie als Beisitzer Sönke Thomsen (Eider-Treene-Verband) und Prinz Udo von Schönaich Carolath (DHSV Haseldorfer Marsch) zur Seite. Ebenfalls aus dem Vorstand ausgeschieden sind Heinrich Marx und Hans-Herrmann Magens.
Im Namen des Landesverbandes gratulierte Geschäftsführer Mathias Rohde den Gewählten und bedankte sich bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern ausdrücklich für die stets konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der gesamten schleswig-holsteinischen Wasserwirtschaft.
Zuvor hatte Matthias Reimers die Arbeitsschwerpunkte des vergangenen Jahres erläutert. Im Mittelpunkt stand dabei die offizielle Übergabe des Berichts „Weitblick Wasser“, der gemeinsam mit dem Landesverband der Wasser- und Bodenverbände erarbeitet worden war, an das Landwirtschaftsministerium sowie die Präsentation vor dem Agrar- und Umweltausschuss in Kiel. „Das Wetter, insbesondere die starken Regenfälle in der zweiten Jahreshälfte, hat unsere Anliegen dabei noch einmal mehr als verdeutlicht und unterstrichen“, erklärte Reimers. Neben der Beteiligung an zahlreichen überregionalen Arbeitsgruppen wie zum Beispiel dem Forum Tideelbe wurde auch die Umsetzung der EU-Hochwasserrahmenrichtlinie in einem Arbeitskreis diskutiert. Nach Ansicht von Matthias Reimers birgt die Richtlinie eine Aufwertung der professionell geführten Verbände, ist aber auch mit neuen Herausforderungen verbunden. So sind bei vielen kommunalen Vorhaben entsprechende wasserwirtschaftliche Stellungnahmen abzugeben. „Bevor überhaupt der erste Bleistiftstrich gezogen wird, sollte man uns fragen“, lautete dann auch eine Forderung aus den Reihen der Mitglieder. Nur so könnten die Belange der Wasserwirtschaft zum Beispiel bei der Planung eines Baugebietes berücksichtigt werden.
Lobende Worte gab es auch für die Bürgermeisterin von Wesselburener Deichhausen, Tammy Wittmaack. Als Dank für ihren Einsatz im Zusammenhang mit dem Projekt „Wind für Wasser II“ überreichte Reimers ihr einen Blumenstrauß. Das Thema spielte auch in der Abschiedsrede von Hans-Rudolf Heinsohn eine wichtige Rolle. Er zeigte sich begeistert von der guten Zusammenarbeit bei diesem Projekt und stellte die Bedeutung der persönlichen Kontakte mit Kommunalpolitikern und Verpächtern heraus. Auch die Feier zum 80-jährigen Bestehen des Marschenverbandes ließ er noch einmal Revue passieren.